Das wichtigste Ziel ist es, dass sich die Kinder verbunden, sicher und geborgen fühlen. Weitere Ziele sind:
Individuelle Bedürfnisse zu erkennen und darauf einzugehen
Verschiedene Fähigkeiten zu fördern
Respektvoller Umgang miteinander
Entwicklung von sozialen Kompetenzen des Kindes innerhalb des Gruppenprozesses fördern
Soziale Bindungen fördern wie z.B. Freundschaften
Spiel, Spaß und Freude während der Betreuungszeit
Der gesetzliche Auftrag der Kindertagesbetreuung ist ein ganzheitlicher und
verbindet die Trias von Bildung, Betreuung und Erziehung. Für den
Elementarbereich sind weder Unterrichtsfächer und Wochenstundenzahlen
vorgegeben noch werden Lehrpläne im schulischen Sinn entwickelt. Die Länder haben Bildungsziele und Bildungsbereiche in Landesgesetzen niedergelegt, die in Bildungsplänen und Bildungsprogrammen konkretisiert werden und deren Umsetzung mit den Trägern der Kindertageseinrichtungen vereinbart wurde. Gemäß den fachlichen Empfehlungen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter vom November 2009 zur Qualität der Bildung, Erziehung und Betreuung der unter Dreijährigen in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege sowie den aktuellen Bildungsplänen der Länder, soweit sie diese Altersstufe berücksichtigen, ist bei der Kleinkindbetreuung insbesondere auf die Grundbedürfnisse kleiner Kinder einzugehen. Zu den besonderen
Bedürfnissen von unter Dreijährigen gehören:
Liebevolle Zuwendung
Einfühlsame und beziehungsvolle Pflege
Wohlwollende und entwicklungsangemessene Förderung
Empathische Anteilnahme und Unterstützung in Belastungssituationen
Bedingungslose Akzeptanz
Sicherheit und Geborgenheit
Die Bildungsförderung in dieser Lebensphase wird in erster Linie als
Beziehungsgestaltung mit dem Kind und als entwicklungsbegleitende
ganzheitliche Förderung aufgefasst. Sie wird begleitet durch die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern. Die Bildungsprozesse vollziehen sich im sozialen Miteinander, während der Interaktion und Kommunikation und vor allen Dingen im Spiel. Besondere Entwicklungsthemen der frühkindlichen Bildung sind die Förderung von Kommunikation und Sprache sowie die Bewegungsentwicklung bzw. motorische Entwicklung.
Ziel der Förderung der Entwicklung von Kindern im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt ist die Entfaltung der geistigen, körperlichen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten. Bildungsbereiche sind nach dem „Gemeinsamen Rahmen der Länder für die frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen“:
Sprache, Schrift, Kommunikation
Personale und soziale Entwicklung, Werteerziehung/religiöse Bildung
Mathematik, Naturwissenschaft, (Informations-)Technik
Musische Bildung/Umgang mit Medien
Körper, Bewegung, Gesundheit
Natur und kulturelle Umwelten
Sprachbildung hat zum Ziel, dass das Kind sein Denken sinnvoll und differenziert ausdrückt. Sprachförderung ist eingebettet in persönliche Beziehungen und Kommunikation und in Handlungen, die für Kinder Sinn ergeben. Zentraler Bestandteil sprachlicher Bildung sind kindliche Erfahrungen rund um Buch-, Erzähl- und Schriftkultur (literacy). In den Bildungskonzepten spielt sprachliche Bildung eine besondere Rolle. Dies ist auch vor dem Hintergrund der Förderung mehrsprachig aufwachsender Kinder zu sehen. Der Rahmen wird zurzeit aktualisiert und um weitere Bildungsbereiche ergänzt.
Die Bildungsarbeit in Kindertageseinrichtungen ist von dem Prinzip der
ganzheitlichen Förderung und dem Lernen in Zusammenarbeit mit anderen (Ko-Konstruktion) geprägt. Im Vordergrund steht dabei die individuelle pädagogische Arbeit mit den Kindern, sei es in Projekten oder alltagsintegriert. Die pädagogische Arbeit soll selbst gesteuertes Lernen fördern, Gestaltungsspielräume eröffnen, den produktiven Umgang mit Fehlern fördern und es den Kindern erlauben, frei zu erkunden und auszuprobieren. Die pädagogische Arbeit in Tageseinrichtungen wird an den Interessen, Bedürfnissen und Lebenssituationen der einzelnen Kinder und ihrer Familien ausgerichtet. Das setzt voraus, dass die pädagogischen Fachkräfte die Kinder beobachten, ihre Entwicklung dokumentieren und sich regelmäßig mit den Eltern austauschen. Eine zentrale Bildungsaufgabe, insbesondere mit Bezug auf die unter Dreijährigen, ist die Förderung von Kommunikation und Sprache. Kinder erwerben Sprachkompetenzen nicht isoliert, sondern in täglichen Interaktionen mit Erwachsenen und den anderen Kindern. Eine emotional zugewandte Atmosphäre fördert die sprachliche Entwicklung. Entsprechend sind Abläufe und Pflegevorgänge durch die pädagogischen Fachkräfte mit Sprache zu unterstützen und als sprachanregende Situation zu gestalten. Die sprachliche Entwicklung wird außerdem unterstützt durch das Sprachvorbild der pädagogischen Fachkräfte, aus Liedern, Fingerspielen und Versen bestehenden Ritualen, die pädagogische Arbeit mit Bilderbüchern und vieles andere mehr. Ein weiteres Entwicklungsthema ist die Förderung der Bewegungsentwicklung bzw. motorischen Entwicklung im Sinne der körperlichen Grundbildung. Umfassende Bewegungsmöglichkeiten sollen die Bewegungssicherheit und die Entwicklung von Körperbewusstsein, Selbstakzeptanz und Achtsamkeit des Kindes unterstützen. Dazu gehören unter anderem tägliche Bewegungsangebote unter Berücksichtigung der "Nationalen Empfehlungen für Bewergung und Bewegungsförderung", freie Flächen, Angebote wie rhythmische Früherziehung und Sing- und Bewegungsspiele. Zudem soll das Kind genügend Zeit erhalten, um selbstbestimmt motorische Fortschritte zu erzielen. Die Arbeit der Kindertageseinrichtungen ist inklusiv ausgerichtet und
berücksichtigt die Bedarfe aller Kinder - mit und ohne Behinderung.
Eine Leistungsbeurteilung ist in Kindertageseinrichtungen nicht vorgesehen, da kein Unterricht im schulischen Sinn stattfindet. Eine regelmäßige
entwicklungsbegleitende Beobachtung und Dokumentation der Fähigkeiten und Bedürfnisse der Kinder ermöglicht es den pädagogischen Fachkräften, individuelle Entwicklungsaufgaben kompetent zu begleiten. Die Beobachtungen werden von den Fachkräften in den Dialog mit dem Kind und in die Gespräche mit den Eltern einbezogen.